Ist der pH-Wert des Teichwassers ein wichtiger Parameter?

Was ist der pH-Wert? Müssen Teichbesitzer diesen Wert kennen? Wie wirkt sich der pH-Wert auf die Was-serqualität im Teich und auf die Teichbewohner aus? Sehen wir es uns an.

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Jeder, der in seinem Garten Wasserelemente unterhält und pflegt, ist sicherlich mit Anweisungen wie "stabilisieren Sie den pH-Wert im Teich" oder "stellen Sie den pH-Wert des Teichwassers ein" vertraut, sei es aus dem Internet oder aus Fachartikeln zur Pflege des Gartenteichs. Aber was bedeutet das? Und können beim Einstellen des pH-Werts Komplikationen auftreten? Darüber erfahren Sie normalerweise nicht viel. Aber zuerst werden wir einige Begriffe klären, die sich auf den pH-Wert des Wassers und dessen Auswirkung auf den Teich und dessen Bewohner beziehen.

Was genau ist der pH-Wert?

Um den pH-Wert von Wasser zu erläutern, müssen wir uns ein wenig mit physikalischer Chemie befassen. Der pH-Wert ist als negativer dekadischer Logarithmus der H3O+-Ionenkonzentration definiert, da das Kation H+ (Wasserstoffkation, beziehungsweise Proton) in wässriger Umgebung sofort mit Wasser (H2O) reagiert. In Wasser kann der pH-Wert in einem Bereich von 0 bis 14 liegen, wobei ein pH-Wert von 0 bis 6,9 sauer, der pH-Wert 7 neutral und ein pH-Wert von über 7 (7,1 bis 14) basisch ist. Aus der Definition der pH-Wert-Berechnung ergibt sich eine dimensionslose Zahl, sodass der pH-Wert über keine Einheit verfügt.

Was ist der ideale pH-Wert im Gartenteich?

Der optimale pH-Wert im Gartenteich liegt zwischen 6,5 und 8. Der Teich ist eigentlich ein lebender Organismus und ein offenes biologisches System, in dem viele Prozesse stattfinden, wie Pflanzenwachstum, Fischatmung oder die Zersetzung organischer Stoffe. Diese Prozesse beeinflussen den pH-Wert und umgekehrt wirkt sich der pH-Wert auf diese Prozesse aus. Daher kann man nicht sagen, dass der pH-Wert im Teich einen genauen Wert betragen soll. Der pH-Wert ändert sich auch tagsüber oder wetterabhängig, ohne dass wir den Teich in irgendeiner Weise beeinflussen würden (Füttern der Fische, Nachfüllen von Wasser oder gar Baden im Teich). Zum Beispiel ist der pH-Wert an der Oberfläche niedriger als am Teichgrund. Am Morgen, kurz vor Sonnenaufgang, erreicht der pH-Wert im Wasser den niedrigsten Tageswert und kurz vor Sonnenuntergang den höchsten. Dies wird durch die Photosynthese von Algen und Pflanzen verursacht, die tagsüber stattfindet und bei der Kohlendioxid verbraucht wird, aus dem durch Hydrolyse Kohlensäure und ihre ionischen Formen gebildet werden.

Fälschlicherweise kann man aus verschiedenen Quellen erfahren, dass Wasserpflanzen nachts Kohlendioxid produzieren. Die Photorespiration (Kohlendioxidproduktion) findet jedoch bei Licht statt und die Produktion von Kohlendioxid ist unverhältnismäßig geringer als sein Verbrauch. Während der Nacht sinkt der pH-Wert aufgrund der Diffusion von gasförmigem Kohlendioxid aus der Luft und auch dank oxidativer Prozesse (Atmung) von Organismen. Der Unterschied des pH-Werts tagsüber und nachts (ohne andere Einflüsse) ist jedoch recht gering. Damit es in der Natur nicht bei jedem Regenfall zu drastischen Schwankungen des pH-Werts kommt, hat sich im Wasser ein sogenannter Puffermechanismus gebildet, der den pH-Wert ausgleicht und pH-Wert-Schwankungen bei plötzlicher starker Versauerung oder einem Eindringen von starken Basen in die Wasserumgebung verhindert.

Worauf wirkt sich der pH-Wert des Teichwassers aus?

Der pH-Wert beeinflusst in erster Linie die Teichwasser-Chemie und in zweiter Linie das Leben in ihm. Die Nitrifikation etwa, also der bakterielle Abbau von Ammoniakverbindungen, erfolgt am besten unterhalb eines pH-Werts von 8,5. Die Gefahr durch das erwähnte Ammoniak, das für Fische in nicht dissoziierter Form sehr giftig ist, hängt wiederum vom pH-Wert und in erheblichem Maße auch von der Wassertemperatur ab. Zum Beispiel liegt in Teichwasser bei einer Temperatur von 25 °C und einem pH-Wert von 7 weniger als 1 % des gesamten ammoniakalischen Stickstoffs in toxischer (nicht dissoziierter) Form vor, bei pH 8,7 sind es mehr als 25%. Auch die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanzen im Teich wird vom pH-Wert beeinflusst. Wenn der pH-Wert über 9 oder unter 5,5 liegt, kann es bereits zu einem Fischsterben kommen.

Was alles beeinflusst den pH-Wert des Teichwassers?

Der pH-Wert des Wassers im Teich wird hauptsächlich von der Zusammensetzung der Mineralstoffe in dem Wasser beeinflusst, mit dem der Teich befüllt oder nachgefüllt wird. Regenwasser ist sauer, Brunnenwasser ist normalerweise sehr alkalisch und mineralstoffhaltig. Am besten ist Leitungswasser, das bereits einer Wasseraufbereitung unterzogen wurde, einen optimalen pH-Wert aufweist und auch nur minimale Mengen an Eisen oder Mangan enthält, der Hauptursache für Algenwachstum. Auch eine intensive Fischhaltung beeinflusst den pH-Wert, insbesondere die daraus folgenden Proteinmetaboliten aus Futterresten und Exkrementen. Überraschenderweise kann eine intensive Belüftung ein Risiko für die Fische darstellen, und das vor allem im Sommer. Durch eine intensive Belüftung wird gasförmiges Kohlendioxid aus dem Wasser entfernt, das jedoch durch neues Kohlendioxid aus der Pufferkapazität der dissoziierten Hydrogencarbonate ersetzt wird, indem aus Natriumhydrogencarbonat gelöstes Kohlendioxid und das äußerst basische Natriumhydroxid entsteht. Dies führt dann zu einem starken Anstieg des pH-Werts und in warmem Wasser kann dies für Fische in Verbindung mit Ammoniak tödlich sein, wie wir weiter oben beschrieben haben. Vorsicht daher vor einer übermäßigen Belüftung, wenn Sie das Wasser für die Fische mit guter Absicht mit Sauerstoff anreichern möchten; dadurch können Sie die Fische noch viel stärker gefährden.

Wie und womit wird der pH-Wert gemessen?

Die Messarten des pH-Werts können in drei Methoden unterteilt werden.

Die erste Methode ist die Verwendung von Indikatorpapier, Vorteil ist die schnelle Handhabung, der Hauptnachteil ist jedoch dessen Ungenauigkeit und geringe Haltbarkeit. Der Reaktant auf dem Indikatorpapier wird an der Luft schnell abgebaut, die Haltbarkeit beträgt nur einige Monate, daher kann die Messung irreführend sein. Ein genaues Ablesen ist durch das Verlaufen der Farben auf dem Papier oft problematisch.

Die zweite Methode ist der Tropfentester zur pH-Messung. Der Nachteil ist eine etwas kompliziertere Handhabung als bei Indikatorpapier. Der Vorteil ist eine lange Haltbarkeit, hohe Genauigkeit und große Anzahl an Messungen. Der Reaktant hält bis zu über zwei Jahre, oft haben die Tester einen ausreichenden Messbereich, um den pH-Wert auf ein Zehntel genau zu bestimmen. Der pH-Wert kann mehr als 100x gemessen werden.

Das letzte Verfahren erfolgt elektrochemisch, also unter Verwendung einer Elektrode. Der Vorteil ist eine schnelle und genaue Messung, bei Indikatorpapier und Tropfentest lesen wir den Wert anhand der resultierenden Farbe ab und jedes Auge nimmt Farbintensität anders wahr. Der Nachteil ist der Kaufpreis (gute pH-Meter sind nicht gerade billig) und die Kalibrierung (für eine korrekte Messung muss die Elektrode häufig mit zwei Kalibrierungslösungen kalibriert werden). Die Elektroden sind anfällig für Beschädigungen und haben eine begrenzte Lebensdauer.

Das Messen des pH-Werts ist einfach. Füllen Sie eine Wasserprobe in einen Behälter und messen Sie gemäß der Anleitung. Für eine bessere Genauigkeit ist es von Vorteil, die Messung zweimal durchzuführen und die Wasserprobe jedes Mal von einem anderen Ort im Teich zu entnehmen.

Wie erreicht man einen idealen pH-Wert im Teich?

Wie bereits erwähnt, kann der pH-Wert in Teichen schwanken und optimal ist der Bereich von 6,5 bis 8. Der pH-Wert des Wassers im Teich ändert sich auch im Laufe des Jahres, zu Beginn und am Ende der Saison ist er normalerweise niedriger als im Hochsommer. Wenn ein Problem mit dem pH-Wert des Wassers im Teich auftritt, so ist dies in den allermeisten Fällen ein hoher pH-Wert. Ein hoher pH-Wert sollte langsam gesenkt werden, beispielsweise um maximal 0,5 pro Tag. Probleme bei der Einstellung des pH-Werts ergeben sich aus der Pufferkapazität des Wassers, die versucht, den pH-Wert konstant zu halten. Daher kann es vorkommen, dass Sie einen pH-Wert von beispielsweise 9 haben, Sie ihn innerhalb von zwei Tagen auf 7 absenken, und nach wenigen Tagen ist er wieder zurück auf 9. Es ist ratsam, den pH-Wert während der Saison einmal pro Woche zu überprüfen, insbesondere in Teichen, in denen Fische gehalten werden. In Fischteichen stellen ein erhöhter pH-Wert und die nachfolgenden Probleme mit Ammoniak ein großes Risiko dar. Für die Reduzierung des pH-Werts befolgen Sie die Anleitung von pH minus Pond. Wenn der pH-Wert nicht absinkt, so wiederholen Sie die Applikation. Wie aus der Berechnung des pH-Werts hervorgeht, bedeutet der Unterschied zwischen pH 9 und pH 6, dass pH 6 tausendmal saurer als 9 ist. Dies müssen wir beachten, wenn wir den pH-Wert im Wasser von Fischteichen einstellen. Ein plötzlich tausendfach saurerer Wert kann sehr negative Folgen für die Fische haben.

Home Pond wünscht Ihnen einen guten pH-Wert im Teich